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Schwangerendiabetes – die unerkannte Gefahr für Sie und Ihr Kind

Ein „süßes Geheimnis“ zu haben ist leider oft wortwörtlicher zu nehmen als man meint: ca. 6 % aller werdenden Mütter leiden unter Schwangerschaftsdiabetes –und die meisten ahnen nicht mal was davon. Weil sich selten Symptome zeigen, läuft die Krankheit oft unbemerkt ab. Für Mutter und Kind kann Schwangerschaftsdiabetes aber mit leicht zu vermeidenden Komplikationen einhergehen.

schwangerschaftsdiabetis.jpg1. Was genau ist Schwangerschaftsdiabetes und was passiert dabei in Ihrem Körper?

Beim Schwangerschaftsdiabetes ist der Blutzucker der Mutter ungewöhnlich lange oder ständig nach Mahlzeiten erhöht. Die zu hohe Zuckermenge geht direkt aufs Baby über, so dass dadurch eine Überernährung stattfindet. Es wächst häufig zu schnell, und sein Stoffwechsel stellt sich schon vor der Geburt auf das ständige Kohlehydrat-Überangebot ein. Tritt die Erkrankung schon früh in der Schwangerschaft auf und wird nicht entdeckt, so können sich auch Fehlbildungen des Kinderherzens entwickeln. Die Hormonsituation beim Kind verzögert außerdem die Reifung der Lungenbläschen, so dass vor allem Frühchen häufiger mit Atemnot zu kämpfen haben oder auch beatmet werden müssen. Außerdem enthält die Fruchtblase oft zu viel Fruchtwasser. Die Gebärmutterwand wird durch das zu große Kind und die hohe Fruchtwassermenge überdehnt, so dass die Geburt oft um Wochen zu früh beginnt.

2. Welche Risiken bestehen bei Schwangerschaftsdiabetes…

… für die Mutter

  • viel Fruchtwasser wird gebildet
  • höhere Gefahr für Harnwegs- oder Scheidenentzündungen
  • dementsprechend höheres Risiko frühzeitiger Wehen
  • erhöhter Bluthochdruck, aus dem sich eine Präeklampsie entwickeln kann
  • schwierige Geburt durch die Größe des Kindes

… für das Baby

  • vermehrtes Wachstum insbesondere des Fettgewebes, was zu einem zu großen Bauchumfang führt
  • Lungenreife Entwicklung wird verzögert,
  • kompliziertere Geburt kann das Kind belasten

3. Wie kann Schwangerschafts-Diabetes festgestellt werden?

Der Urin-Test bei den Vorsorge-Untersuchungen reicht nicht aus um die Krankheit zu diagnostizieren. In den Mutterschaftsrichtlinien wird deshalb seit März 2012 ein Zuckersuchtest bei jeder Schwangeren zwischen der 24–28 Schwangerschaftswoche empfohlen. Dabei muss ein Glas Zuckerwasser getrunken werden und nach einer bestimmten Zeit wird der Zuckergehalt im Blut gemessen. Wenn der Zuckerwert zu hoch ist, muss ein Glukose- Toleranztest angeschlossen werden Der Glukose-Screening-Test ist allerdings nicht sehr genau und dient nur als ein erster Indikator. Beim Glukose-Toleranztest wird ebenfalls ein Glas Zuckerwasser getrunken, allerdings auf nüchternen Magen. Die späteren Blutzuckermessungen zeigen an, wie gut Ihr Körper den Zucker abbauen kann bzw. wie gut Ihr Insulinstoffwechsel funktioniert – oder eben nicht.

4. Wie groß ist Ihr Risiko, einen Schwangerschafts-Diabetes zu entwickeln?

Etwa jede 20te Schwangere entwickelt einen Diabetes. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Frauen, die…

  • übergewichtig sind
  • Eltern oder Geschwister haben, die an Diabetes leiden
  • schon früher sehr schwere Kinder geboren haben
  • mehrere Fehlgeburten hatten
  • schon einmal Schwangerschaftsdiabetes hatten

5. Wie kann Schwangerschafts-Diabetes behandelt werden?

Wenn bei Ihnen Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wurde, können Sie selbst etwas dagegen tun. Ernähren Sie sich möglichst ballaststoffreich. Essen Sie Vollkornprodukte, viel frisches Gemüse und Fisch und vermeiden Sie stattdessen Süßigkeiten und süße Getränke. Außerdem sollten Sie lieber 5 bis 6 kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen statt 3 großer. Wichtig ist auch, dass Sie sich viel bewegen. Denn durch körperliche Tätigkeiten können Sie den Zuckerspiegel senken. Etwa 70 bis 80 Prozent der Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes bekommen die Krankheit dadurch in den Griff.

Reicht eine Ernährungsumstellung und Fitness nicht aus, brauchen Sie Insulin. Schwangere bekommen i.d.R. keine orale Medikation, weil die Wirkung auf das Ungeborene nicht ausreichend untersucht ist. Deshalb werden Sie Insulin spritzen müssen. Wieviel und wie oft erfahren Sie im Arzt Gespräch. Auf jeden Fall sollten Sie nach Diagnosestellung zu einer Diabetesspezialpraxis oder eine Diabetesambulanz für Schwangere einer Geburtsklinik überwiesen werden.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.schwangerschaftsdiabetes.de und www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de unter Patientenleitlinien Gestationsdiabetes.

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