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discovering hands

Für Mütter steht die Gesundheit ihrer Kinder im Mittelpunkt: Doch sich um das eigene Wohlbefinden zu kümmern, ist enorm wichtig. Um die vielfältigen Anforderungen in Familie und Beruf zu meistern, gehört Aufmerksamkeit für die eigene Gesundheit unbedingt dazu.

Jährlich einmal die eigene Brust bis zu einer Stunde lang gründlich von einer „MTU“ untersuchen zu lassen, sollte für jede Frau selbstverständlich sein. Was eine MTU ist, welche Vorteile die „Taktilographie“ bietet und warum sie alle Frauen in Anspruch nehmen können, erklären wir hier:

Brustkrebs häufigste Krebserkrankung

Ein ganz wesentliches Thema für Frauen ist die Brustgesundheit. Denn leider ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung und eine der häufigsten Todesursachen bei Frauen. Jedes Jahr erkranken in Deutschland mehr als 70.000 Frauen an Brustkrebs, 18.000 sterben daran.
Aber: Nicht der Knoten in der Brust ist lebensbedrohlich, sondern später auftretende Metastasen. Eine optimale Früherkennung ist bei Brustkrebs ist sehr wichtig. Je eher die Krankheit entdeckt wird, desto besser sind die Chancen, sie noch heilend und mit geringerer Belastung behandeln zu können.

Enorme Fortschritte in der Früherkennung sind erstaunlicherweise den besonderen Fähigkeiten von blinden und sehbehinderten Frauen zu verdanken: Bei den meisten blinden Menschen ist der Tastsinn viel ausgeprägter als bei Sehenden und obendrein gut trainiert – schließlich können sie die „Punkteschrift“ Braille mit ihren Fingerspitzen lesen.

Medizinisch-Taktile Untersucherinnen (MTU) können Heilungschancen verbessern und somit das Leben von Patientinnen retten. Das Sozial- und Integrationsunternehmen discovering hands® in Mülheim an der Ruhr qualifiziert blinde und stark sehbehinderte Frauen mit nachweislich überlegenem Tastsinn in Kooperation mit Berufsförderungswerken für diese ärztliche Assistenztätigkeit. Die Fortbildung dauert neun Monate und schließt Praktika mit ein.

Standorte

In ganz Deutschland arbeiten MTU in Frauenarztpraxen und Kliniken, derzeit etwa 40 MTU an 65 Standorten. Jedes Jahr schließen mehr blinde Frauen zwischen Mitte 20 und Ende 50 die Qualifizierung ab und sind zumeist tageweise in verschiedenen Praxen tätig. Wer zu einer MTU gehen möchte, kann das in jeder Praxis tun, die mit discovering hands kooperiert. Dort Patientin zu sein, ist keine Bedingung! Auf der Startseite von www.discovering-hands.de gelangt man zu allen Praxen in Deutschland und deren Kontaktdaten.

Für wen eignet sich die Untersuchung?

Die MTU-Untersuchung ist in jedem Alter sinnvoll, aber für jüngere Frauen besonders wichtig: Nur für Frauen ab 50 gibt es alle zwei Jahre das präventive Mammographie-Screening zur Brustkrebsvorsorge. Etwa 20 Prozent der Neuerkrankungen entfallen jedoch auf Frauen unter 50 Jahren. Für sie ist die kurze ärztliche Tastuntersuchung im Rahmen der jährlichen Untersuchung durch den Gynäkologen die einzige Maßnahme zur Früherkennung. Daher bietet ihnen die zusätzliche ausführliche Untersuchung durch eine MTU wesentlich höhere Sicherheit. Nehmen Frauen die ärztliche Tastuntersuchung, die ausführliche MTU-Untersuchung sowie, falls erforderlich, Ultraschall in Anspruch, erlangen sie eine bestmögliche Früherkennung.

Ablauf der Untersuchung

Die Taktile Brustuntersuchung findet in persönlicher, angenehmer Atmosphäre statt und bietet auch Raum für eine individuelle Beratung zur Brustgesundheit. Die je nach Brustgröße 30- bis 60-minütige Untersuchung verläuft nach einem standardisierten und qualitätsgesicherten Konzept. Mithilfe von selbstklebenden Orientierungsstreifen tastet die MTU die Brust sowie die Lymphknoten Millimeter für Millimeter systematisch in drei Tiefenschichten schmerzfrei und ohne „Apparate“ ab.

Eine anfängliche Scheu der Patientin im Umgang mit ihrem sehbehinderten Gegenüber ist immer schnell überwunden: Für die MTU ist diese Situation alltäglich und sie gehen offen auf ihre Patientinnen zu. Viele Frauen genießen die maximal eine Stunde bei der Tastuntersucherin. Sie bekommen deren volle Aufmerksamkeit und dürfen alles fragen, was ihnen in den Sinn kommt, ob es familiäre Vorbelastungen bei Brusterkrankungen sind, sie einen Tipp für gutsitzende BHS brauchen oder wissen möchten, wie die blinde Frau ihren eigenen Alltag meistert. Viele MTUs haben übrigens selbst Kinder, sie wuppen ihren Haushalt und einige treiben sogar Leistungssport.

Die Untersuchung fühlt sich ähnlich wie eine Massage an und ist schmerzfrei. Nur der Druck der tastenden Fingerspitzen ist zuweilen deutlich spürbar. Wichtig zu wissen ist: Die MTU kann keinen „Krebs tasten“, sondern lediglich Gewebeveränderungen lokalisieren. Im Taktilogramm dokumentiert sie ihren Befund graphisch für den Facharzt oder die Fachärztin. Diese stellen direkt im Anschluss an die MTU-Untersuchung die Diagnose und tragen auch die Verantwortung dafür. Auffällige Befunde klären sie dann per Ultraschall ab und leiten gegebenenfalls die weitere Diagnostik ein. In den allermeisten Fällen können die MTU und die Ärzte jedoch sagen: „Alles in Ordnung! Kommen Sie gerne in einem Jahr wieder.“

Klare Weiterempfehlung

94 % der Patientinnen würden die MTU-Untersuchung erneut wahrnehmen, 99 % würden sie weiterempfehlen. Besonders positiv finden die Frauen die Gründlichkeit der Untersuchung, das Vertrauen in die Tastfähigkeit der sehbehinderten Frau und dass sie sich viel Zeit nimmt.

Bereits 26 gesetzliche Krankenkassen und alle privaten Krankenversicherungen übernehmen die Untersuchungskosten von 46,50 Euro. Über 10 Millionen Frauen in Deutschland bekommen diese bereits erstattet. Die übrigen Patientinnen können die Untersuchung als IGeL-Leistung in Anspruch nehmen.

Wissenschaftliche Studien empfehlen die Taktile Brustuntersuchung für die Früherkennung: Die MTU als spezialisierte Taktile Untersucherin kann etwa 30 % mehr und bis zu 50 % kleinere Gewebeveränderungen (6 bis 8 mm) finden als Ärzte (1 bis 2 cm). Dies bestätigte 2008 eine Vorstudie in Zusammenarbeit mit der Universität Essen. Eine prospektive klinische Studie des Brustforschungszentrums an der Universität Erlangen – Deutschlands größtes derartiges Zentrum – hat diese Ergebnisse 2017 bekräftigt:

Standorte

Der Einsatz der sehbehinderten Frauen ist nicht nur Frauen jeden Alters eine tolle Sache. Dass ihre Behinderung zur Begabung wird, eröffnet ihnen ganz neue Berufsperspektiven auf dem ersten Arbeitsmarkt. discovering hands bietet blinden und hochgradig sehbehinderten Frauen eine einzigartige Tätigkeit mit Sinn und gesellschaftlicher Anerkennung: Oftmals werden Empfängerinnen von Schwerbehindertenrente zu Berufstätigen auf dem ersten Arbeitsmarkt.

discovering hands stellt die MTU selbst ein und „verleiht“ sie per Arbeitnehmerüberlassung wohnortnah an niedergelassene Gynäkologen. Die Praxen bestellen die Patientinnen an ihrem jeweiligen „MTU-Tag“ ein. Die MTU hat ihren festen Einsatzplan und die Sicherheit einer unbefristeten Festanstellung. Ziel ist, bis 2020 insgesamt mehr als 100 MTU zu beschäftigen.

Über „discovering hands“

Die discovering hands gUG ist ein gemeinnütziges Sozial-und Integrationsunternehmen in Mülheim an der Ruhr. Es wurde 2011 vom Gynäkologen Dr. Frank Hoffmann gegründet. Zwei Vorprojekte seit 2006 haben der Landschaftsverband Rheinland und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. Aufgabenfelder der gUG sind u.a.: Weiterentwicklung des Ausbildungscurriculums, Qualitätsmanagement, Initiierung wissenschaftlicher Forschung.

Die discovering hands Service GmbH hat im 2014 das operative Geschäft übernommen: Rekrutierung von blinden und sehbehinderten Frauen für die Qualifikation zur Medizinisch-Taktilen Untersucherin (MTU), Verträge mit Arztpraxen und Krankenkassen, Kooperation mit Berufsförderungswerken in Düren, Halle, Mainz und Nürnberg, Öffentlichkeitsarbeit, Produktion und Vertrieb patentierter Orientierungsstreifen für die MTU-Untersuchungen, deren Verkauf die Service GmbH finanziert. Das discovering hands-MTU-Forum, 2013 gegründet, dient der fachlichen, organisatorischen und psychologischen Unterstützung sowie der Weiterbildung der MTU.

Internationale Standorte sind Österreich und Kolumbien. Pilotprojekte gibt es in Mexico und Indien. Die discovering hands Akademie GmbH für die Qualifizierung von MTUs in Berlin existiert seit 2016.

Das Unternehmen wurde bereits vielfach ausgezeichnet:
2014: Seif Award Switzerland/ Sustainable Entrepeneurship Award Austria/ BAYER Aspirin Social Award German. 2016: Next Economy Award – Deutscher Nachhaltigkeitspreis. 2017: Deutschland – Land der Ideen. Ausgezeichneter Ort/ Preis der Zivilgesellschaft des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses. 2018: Corporate Design Grand Prix/ London International Awards, Gold (Medical), Silber (Design)

www.discovering-hands.de

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