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Elterninitiative: Was ist das überhaupt und passt diese Betreuung zu uns?

elterninitiativeAuf der Suche nach einem Kitaplatz, einem Krippenplatz oder einem Kindergartenplatz? Eltern haben hierbei die Wahl zwischen städtischen Trägern, privaten Einrichtungen, privat-städtisch geförderten Einrichtungen, oder: Elterninitiativen. Als ich selbst vor eineinhalb Jahren auf der Suche nach einem Kitaplatz für unsere Tochter war, habe ich Elterninitiativen bewusst ausgeschlossen. Aber nur, weil ich nicht wusste, was man darunter genau versteht, – und welche Vorteile von Eltern verwaltete Einrichtungen haben.

Elterninitiative – was bedeutet das?

Unter Elterninitiativen versteht man von Eltern und/oder Erzieher*innen selbst verwaltete Betreuungseinrichtungen für Kinder. Häufig sind diese als Verein organisiert, wobei die Eltern Mitglieder sind und den Vorstand stellen. Die Eltern haben demnach Einblick in und Einfluss auf alles, was den Kindergarten oder die Kita betrifft. Sie können aktiv am pädagogischen Konzept und Alltag der Kinder teilhaben – und diesen mitgestalten. Auch Personalentscheidungen werden von den Eltern gemeinsam getroffen. Viele Elterninitiativen bestehen seit vielen Jahren, sind bereits gut organisiert und haben bewährte Strukturen.

Elterninitiativen betreuen weniger Kinder als städtische Kitas oder Kindergärten. Im Schnitt besuchen eine Einrichtung 15 bis 25 Kinder. Kleine Gruppen bedeuten: eine heimelige Atmosphäre. Zwischen den Kindern und Erzieher*innen herrscht ein enges, familiäres Verhältnis.

Diese Aufgaben kommen auf uns als Eltern zu, wenn wir uns für eine Elterninitiative entscheiden

Bis auf die Betreuung der Kinder wird in den meisten Elterninitiativen alles selbst gemanagt. Damit dieses Konzept funktioniert, übernehmen die Eltern einzelne Ämter und Jobs. Alle Aufgaben sind in der Regel so gestaltet, dass sie einen überschaubaren Umfang haben, – man verabschiedet das Kind aber auch nicht „nur“ am Morgen und holt es am Mittag wieder ab. Elternjobs können zum Beispiel sein: Vorstand, Finanzen, Reparaturen, Hygiene, Feiern und Feste oder Einkäufe. Je nach Interesse und Verfügbarkeit können sich die Eltern selbst für eine Aufgabe entscheiden. Zudem finden regelmäßig Elternabende statt, meist alle vier bis acht Wochen. Eltern und Erzieher*innen haben so die Möglichkeit, sich persönlich auszutauschen und alles, was anfällt, zu besprechen.

Die meisten Elterninitiativen versorgen die Kinder mit einem gesunden Mittagessen. Sie werden von Caterern beliefert, das Essen hat häufig Bio-Qualität. Es gibt aber auch Elterninitiativen, bei denen die Eltern Kochdienste übernehmen und alle paar Wochen selbst ein Gericht für die Kinder zubereiten. Natürlich kein mehrgängiges Menü, den Aufwand sollte man aber dennoch im Hinterkopf behalten, wenn es darum geht, ob diese oder jene Elterninitiative zur eigenen Familie passt oder nicht.

Waldausflug elterninitiativenDas sind die Vorteile einer Elterninitiative

Ausflüge in den Wald, Turnen, Schwimmen, Musizieren, Museums- oder Kasperletheaterbesuche, Übernachten auf dem Bauernhof – Elterninitiativen bieten den Kindern (und Eltern) ein buntes Programm. Weil eine überschaubare Anzahl an Kindern betreut wird und die Eltern mitorganisieren, sind mehr Aktivitäten möglich. Vielfältig sind Elterninitiativen auch, was ihre Mitglieder angeht. Jeder ist willkommen, was die Einrichtungen sympathisch und authentisch macht.

Kleine Gruppen ermöglichen es außerdem, die Kinder je nach Persönlichkeit individuell zu fördern und unterstützen. So fühlen sich besonders sensible Kinder wohl und gesehen. Außerdem – und das empfinde ich besonders für Eltern als großen Vorteil: Man kennt sich untereinander, kann sich unterstützen und fühlt sich zugehörig. Denn Elterninitiativen sind vieles, aber nicht anonym.

Passt eine Elterninitiative denn zu uns?

Diese Frage muss letztlich natürlich jedes Elternpaar für sich selbst entscheiden. Der Bewerbungsprozess bei einer Elterninitiative fällt häufig länger und persönlicher aus als bei anderen Trägern. So kann die Einrichtung entscheiden, ob die Familie passt – aber auch umgekehrt merken die Eltern, ob sie und ihr Kind sich wohlfühlen und die anfallende Verantwortung übernehmen möchten.

Während ich auf der Suche nach einem Kitaplatz für unsere Tochter war, konnte ich mir eine Elterninitiative nicht recht für uns vorstellen. Nicht weil ich das Konzept per se schlecht fand, sondern weil ich keine Ahnung hatte, was es genau bedeutet – und mich der Gedanke an Elternjobs abschreckte. Heute denke ich aber: Man sollte sich nicht davon abschrecken lassen, dass ein paar Aufgaben und mehr Elternabende als in städtischen oder privaten Einrichtungen anfallen. Vielmehr darf man genau darin einen riesen Vorteil und eine Chance zur Mitgestaltung sehen. Wir sind aktuell auf der Suche nach einem Kindergartenplatz in einer Elterninitiative. Ich hoffe sehr, dass wir Glück haben, und eine passende Einrichtung für unsere Tochter finden. Ich schätze es sehr, mit anderen Eltern in den Austausch zu kommen,– und kann mir wahnsinnig gut vorstellen kann, wie wohl sich unsere kleine Tochter in einem von Eltern verwalteten Kindergarten fühlen und wie toll sie sich dort entfalten kann.

(Autorin: Lisa Bierbauer. 12/2023)

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