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Blutvergiftung bei Kindern – Ursachen, Anzeichen und Behandlung

Eine Blutvergiftung (Sepsis) ist eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern und wird oft zu spät erkannt. Es handelt sich um eine Sepsis (oder umgangssprachlich Blutvergiftung), wenn sich Bakterien aufgrund einer örtlichen Infektion über die Blutbahn im ganzen Körper ausbreiten.

Das Gefährliche an diesem Vorgang ist die Überreaktion des kindlichen Immunsystems, das es nicht schafft, die eindringenden Keime und Bakterien zu bekämpfen. Dadurch können Entzündungen in lebenswichtigen Organen entstehen und zum Tod führen. Die Verwendung des Wortes „Blutvergiftung“ ist irreführend, da es sich nicht um eine Vergiftung, sondern um eine Abwehrreaktion des Körpers handelt.

Wunden können eine Blutvergiftung verursachen

Kleine Verletzungen, Blessuren oder Schiefer können bereits der Auslöser für eine Blutvergiftung sein. Natürlich sind die meisten Wunden ungefährlich, da die Immunabwehr des Körpers gut mit den Krankheitserregern klar kommt. Auch die Tetanusimpfung schützt sehr verlässlich vor einer Blutvergiftung, allerdings wirkt sie nur gegen ein einzelnes, sehr häufig vorkommendes Bakterium. In manchen Fällen versagt jedoch die körpereigene Abwehr, so dass sich Erreger ausbreiten können. Reagiert das Immunsystem dann über, kann es sogar zu einem septischen Schock kommen.

Weitere Ursachen

Ein großer Prozentsatz aller Sepsis-Patienten hat die Blutvergiftung im Krankenhaus bekommen. Gefährliche Krankenhauskeime gefährden besonders geschwächte Personen, Kinder, Babys und vor allem Frühgeborene. Auch eine Lungenentzündung, eine Blinddarmentzündung oder entzündetes Zahnfleisch können eine Blutvergiftung verursachen.

Anzeichen für eine Blutvergiftung beim Kind

Körpertemperatur unter 36 Grad oder Fieber ab 38,5 Grad – grippeartige oder erkältungsähnliche Symptome wie Husten – schnelle und flache Atmung – geräuschvolle Atmung – Puls bei über 140 Schlägen pro Minute – eventuell Kopfschmerzen, Brechreiz und Benommenheit, wenn das Gehirn betroffen ist

Behandlungsmöglichkeiten einer Sepsis

Antibiotika dämmen eine Blutvergiftung in den meisten Fällen schnell ein. Manchmal muss auch der Entzündungsherd, also die Wunde, chirurgisch entfernt werden. Je schneller mit der Behandlung begonnen wird, desto erfolgreicher ist sie. Schlagen die Antibiotika nicht an, so muss das betroffene Kind genau beobachtet und der Auslöser der Entzündung exakt bestimmt werden, zum Beispiel durch Abstriche und Blutuntersuchungen. Anschließend lassen sich Antibiotika gezielter einsetzen.

Bei einem leichten Krankheitsverlauf ist ein längerer Aufenthalt im Krankenhaus normalerweise nicht nötig. Hier genügt es, den Infektionsherd zu beseitigen und Antibiotika zu geben. Bei einer schweren Blutvergiftung muss zusätzlich die Organfunktionen beobachtet werden, was meist nur auf einer Intensivstation möglich ist.

Vorbeugung durch Desinfizieren und Impfungen

Um einer Blutvergiftung vorzubeugen, sollten auch kleinste Wunden sofort desinfiziert werden. Pneumokokken oder Masern kommen zudem als Mit-Ursache für eine Sepsis in Betracht, Impfungen dagegen sind im deutschen Impfplan vorgesehen. Die Tetanusimpfung wurde weiter oben bereits angesprochen.

Sonderform Neugeborenen-Sepsis

Ein Sonderfall der Blutvergiftung ist die sogenannte Neugeborenensepsis, die Babys im ersten Lebensmonat betrifft. Man unterscheidet zwei Arten, je nachdem, wie schnell die Blutvergiftung nach der Geburt auftritt.

Frühsepsis: Hier gelangt der Krankheitserreger während der Geburt in den Körper des Babys und führt innerhalb der ersten vier Lebenstage zur Blutvergiftung. Spätsepsis: Die Ansteckung erfolgt nach den ersten vier Lebenstagen.
Bei Neugeborenen kann die Blutvergiftung aufgrund ihres rasanten Verlaufs sehr viel schneller lebensbedrohlich werden. Die Mutter wird deshalb bereits vor der Geburt auf gefährliche Bakterien in der Scheide untersucht und beim Geburtsvorgang gelten strikte Hygienevorschriften.

Die Sache mit dem roten Strich

Lange Zeit glaubte man, dass sich eine Blutvergiftung durch einen roten Streifen, der sich von der Verletzung zum Rumpf zieht, bemerkbar macht und dass man nur dann entsprechende Maßnahmen ergreifen muss. Das stimmt so aber nicht. Beim roten Strich handelt es sich um eine Entzündung der Lymphgefäße, die natürlich ebenfalls behandelt werden muss. Eine Blutvergiftung kann jedoch auch ohne den gut sichtbaren Strich unter der Haut vorliegen.

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