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Was wissen Sie über Meningokokken?
A, B, C, Ypsilon und W. Was klingt wie die erste Zeile eines Kinderliedes, ist in Wahrheit die Vielfalt der Meningokokken-Erreger. Standardmäßig geimpft wird in Deutschland nur gegen den Erreger der Serogruppe C. Aufklärungskampagnen helfen Eltern bei der Entscheidung über weitere mögliche Impfungen.
„Natürlich ist mein Sohn gegen Meningokokken geimpft“, insistiere ich. Es ist eine dieser Spielplatzunterhaltungen, in die ich mich sehr ungern verwickeln lasse. Und dennoch stecke ich gerade wieder mittendrin: Vier Mütter diskutieren ihre Einstellung zum Thema Impfen. Grundsätzlich sind wir uns einig: Die Ständige Impfkommission (STIKO) wird schon Ahnung haben von dem, was sie tut. Trotzdem sollte man seinem Kind nicht einfach alles blind spritzen lassen, ohne sich richtig zu informieren. Und auch keine wichtige Impfung verpassen, nur weil die STIKO sie noch nicht ausreichend geprüft hat.
Daher staune ich nicht schlecht, dass eine wesentliche Info offensichtlich völlig an mir vorbeigegangen ist: Mit der standardisierten Meningokokken-Impfung sind Kinder nur gegen einen von insgesamt 5 Erregern geschützt, für die es in Deutschland Impfstoffe gibt. Und das ist noch nicht einmal der am häufigsten auftretende. Schockiert von meiner eigenen Ahnungslosigkeit lasse ich mich ein auf eine kleine Nachhilfestunde durch die anderen (deutlich besser informierten!) Mütter …
Was sind Meningokokken?
Meningokokken sind Bakterien. Sie können innerhalb von 24 Stunden zu einer lebensbedrohlichen Infektion führen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 300 bis 400 Menschen an Meningokokken. In etwa zwei Drittel der Fälle erleiden die Patienten eine Meningitis (Hirnhautentzündung). Bei etwa einem Drittel der Patienten tritt eine Sepsis (Blutvergiftung) auf.
Zu den Risikogruppen zählen Säuglinge im ersten Lebensjahr, Kleinkinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Die Symptome sind zunächst denen einer Grippe sehr ähnlich. Deshalb wird die Infektion oft falsch diagnostiziert oder viel zu spät erkannt. Weltweit stirbt daher alle 8 Minuten eine Person durch die Folgen einen Meningokokken-Erkrankung. Zirka 20 Prozent der Überlebenden einer Infektion tragen lebenslange Folgeschäden davon, zum Beispiel Nierenversagen, Hirnschäden, Hörverlust oder Amputation von Gliedmaßen. Von 100 Patienten, die sich in Deutschland mit Meningokokken infizieren, sterben 8 bis 10.
Wie kann man sich vor Meningokokken schützen?
Die am häufigsten vorkommenden Meningokokken-Serotypen heißen A, B, C, W135 und Y. Mittlerweile sind in Deutschland Impfstoffe gegen alle 5 Serotypen verfügbar, wobei die Impfstoffe in drei Typen aufgeteilt sind. So gibt es einen Impfstoff gegen Erreger der Serogruppe C, einen gegen Erreger der Serogruppen A, C, W und Y sowie einen gegen Erreger der Serogruppe B.
Die STIKO empfiehlt seit 2006, Kinder im zweiten Lebensjahr gegen Meningokokken C impfen zu lassen. Personen bis zum 18. Geburtstag, die diese Impfung nicht erhalten haben, wird empfohlen sie nachzuholen. Menschen mit einem erhöhten Ansteckungs-Risiko wird die Impfung gegen die Gruppen A, C, W und Y empfohlen. Ein erhöhtes Risiko liegt beispielswiese vor, wenn Jemand eine angeborene Immunschwäche hat. Aber auch eine Reise in ein Land, in dem diese Infektionen regelmäßig auftreten, kann ein erhöhtes Ansteckungsrisiko darstellen. Ähnliches gilt in Deutschland für die Impfung gegen Erreger der Serogruppe B: Den Impfstoff gibt es seit Ende 2013. England ist weltweit das erste Land, das die Impfung für Babys zum kostenlosen Standard gemacht hat. In Deutschland hingegen empfiehlt die STIKO auch hier lediglich eine Impfung für „Personen mit erhöhtem Risiko für Meningokokken-Erkrankungen“.
Teurer Schutz
Eltern, die ihre Kinder über den von der STIKO empfohlenen Schutz hinaus gegen Meningokokken-Erreger schützen wollen, müssen zum Teil tief in die Tasche greifen. Nur wenige Krankenkassen übernehmen bislang die Kosten. Die Meningokokken-B-Impfung kostet zum Beispiel in unserer Kinderarztpraxis 104 Euro für den Impfstoff sowie weitere 25 Euro für die Behandlung. Dieser Preis gilt pro Spritze – und die gesamte Impfung besteht aus vier (!) Spritzen. So kommen für den Meningokokken-B-Schutz insgesamt über 500 Euro Impfkosten pro Kind zusammen.
In unserer kleinen Spielplatzrunde entstehen hitzige Diskussionen darüber, ob man dieses Geld investieren sollte (und kann!) oder nicht. Das wundert mich nicht: Impfen ist immer ein heikles Thema, und Geld sowieso. Logisch, dass die Kombination dieser beiden Reizthemen die Spielplatzbank in eine regelrechte Talkshow-Bühne verwandelt.
Aufklärungskampagnen sollen Eltern helfen
Wirklich schockiert bin ich aber nach wie vor von meiner eigenen Unkenntnis zu diesem ganzen Thema. Doch damit bin ich scheinbar nicht allein: Eine Umfrage eines der weltweit führenden forschenden Arzneimittel- und Healthcare-Unternehmen, GlaxoSmithKline, hat ergeben: Deutsche Eltern wissen zu wenig über Meningokokken-Erkrankungen – es besteht großer Informationsbedarf.
Die bundesweite Aufklärungskampagne MENINGITIS BEWEGT hilft dabei. Sie macht auf Meningokokken-Infektionen und ihre Folgekrankheiten aufmerksam. Das nächste kostenlose Info-Event der Kampagne findet am 24. April – dem Welt-Meningitis-Tag – in Berlin statt. Alle Infos zu der Veranstaltung, bei der auch schwangerinmeinerstadt.de als Partner vertreten sein wird, gibt es auf der Kampagnen-Website www.meningitis-bewegt.de.
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