Ein Hoch auf die Schwangerschaftsübelkeit
Es ist ein lästiges Übel: Vor allem im ersten Drittel einer Schwangerschaft plagen sich viele Frauen mit Symptomen wie Erbrechen und einer anhaltenden, unangenehmen Übelkeit. Eine aktuelle Studie beweist nun endlich, dass die Schwangerschaftsübelkeit positiv zu werten ist.
Schwangerschaftsübelkeit senkt Risiko der Fehlgeburt
Der US-amerikanische Epidemiologe Enrique Schisterman und sein Team von den Nationalen Gesundheitsinstituten in Bethesda haben knapp 800 Frauen zu den Schwangerschaftssymptomen Übelkeit und Erbrechen befragt. Anders als in bisherigen Studienverläufen wurden die Schwangeren in einer sehr frühen Phase der Schwangerschaft befragt. So konnte die positive Wirkung der Schwangerschaftsübelkeit direkt belegt werden. In früheren Studien wurden Probandinnen hingegen erst nach der Schwangerschaft befragt: Da waren das Wissen und die Erinnerung schon längst getrübt.
Das Ergebnis der aktuellen Studie: Bei Probandinnen, die unter einer Schwangerschaftsübelkeit litten, war das Risiko für eine Fehlgeburt im Vergleich zu anderen Schwangeren, um 50 bis 70 Prozent reduziert. Damit ist dem Forscherteam erstmals der Beweis gelungen, der zeigt, dass eine Schwangerschaftsübelkeit nicht nur eine normale Begleiterscheinung der Schwangerschaft ist, sondern sogar ein positives Zeichen.
Die Ursachen für Übelkeit
Etwa drei Viertel aller Frauen leiden im ersten Drittel einer Schwangerschaft an Übelkeit und/oder Erbrechen. Nach und nach nehmen die Symptome ab, nur fünf bis zehn Prozent leiden im letzten Schwangerschaftsdrittel an Übelkeit. Die Ursache für die unangenehme Begleiterscheinung ist noch nicht geklärt. Vermutet wird, dass das Auf und Ab des Hormonhaushaltes zu den Symptomen führt. Die Verdauung macht dadurch bei vielen Frauen schlapp, die Nahrung staut sich im Magen-Darm-Trakt, was zu der Übelkeit führen kann. Eine andere Erklärung könnte eine Infektion sein, die das Bakterium Helicobacter pylori auslöst. Das führt im Magen und im Zwölffingerdarm zu Entzündungen und Geschwüren. Isst die Schwangere nun besonders saure oder scharfe Gerichte, kann es schnell zu Erbrechen kommen. Auch Stress kann ein Auslöser sein.
So geht man gegen die Schwangerschaftsübelkeit an
Da nun klar ist, dass die Schwangerschaftsübelkeit nur ein geringes Übel ist, können Frauen etwas aufatmen. Unangenehm bleibt es. Um die Übelkeit so gering wie möglich zu halten, sollten über den Tag verteilt fünf bis sechs kleine Mahlzeiten eingenommen werden. Auch das Trinken von Ingwertee und die Einnahme von Vitamin-B₆-Präparaten können Abhilfe leisten. Und es gibt einen tröstlichen Gedanken: Es hat ein Ende.