In einer wegweisenden Initiative zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat der globale Konsumgüterriese Henkel angekündigt, weltweit eine achtwöchige, voll bezahlte Elternzeit für seine rund 50.000 Mitarbeiter einzuführen. Dieser Schritt markiert einen Meilenstein, da Henkel das erste Unternehmen im DAX-40-Index ist, das seinen Beschäftigten weltweit acht Wochen Elternzeit bei vollem Gehalt gewährt.
Henkel als Vorreiter in Sachen Familienfreundlichkeit
Die neue Regelung steht allen Eltern zur Verfügung, die innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt ihres Kindes Anspruch darauf haben. Dies ist besonders für Väter in Deutschland von Vorteil, da Mütter bereits einen achtwöchigen Mutterschutz mit vollem Gehalt genießen. Henkel beabsichtigt, das gesetzliche Elterngeld für acht Wochen auf das reguläre Gehalt aufzustocken, wobei das Elterngeld normalerweise 65 Prozent des Nettolohns beträgt, jedoch höchstens 1800 Euro pro Monat.
Die Entscheidung von Henkel, acht Wochen Elternzeit bei vollem Gehalt anzubieten, hebt das Unternehmen als Pionier in Sachen Familienfreundlichkeit hervor. Laut einer Studie im Auftrag des Familienministeriums bieten 44 Prozent der befragten Unternehmen keinen Sonderurlaub für Väter nach der Geburt eines Kindes an, und nur vier Prozent gewähren mehr als zwei Tage Sonderurlaub.
Im Gegensatz dazu hatte der Softwarehersteller SAP ähnliche Pläne angekündigt, diese jedoch aufgrund von nicht umgesetzten Regierungsplänen nicht wie geplant eingeführt. Während die Bundesregierung die Einführung einer „Familienstartzeit“ erwägt, bleibt Henkel entschlossen, seine Pläne unabhängig umzusetzen.
Mehr als nur biologische Eltern: Henkels inklusive Initiative
Henkels Initiative soll nicht nur biologische Eltern unterstützen, sondern auch Adoptiv- und Pflegeeltern sowie gleichgeschlechtliche Paare und Alleinerziehende einbeziehen, die in vielen Ländern nur begrenzte staatliche Unterstützung erhalten. Die finanzielle Entlastung während der Elternzeit ist ein wichtiger Schritt, um herkömmliche Geschlechterrollen aufzubrechen und es Vätern zu ermöglichen, sich ohne finanzielle Einbußen um ihre Familien zu kümmern.
Trotz steigender Zahlen von Elterngeldbeziehern unter Männern in Deutschland – im Jahr 2022 waren es 26,1 Prozent – nehmen die meisten Männer nur die Mindestdauer von zwei Monaten, die sogenannten Partnermonate, in Anspruch. Henkels Initiative zielt darauf ab, diese Quote weiter zu erhöhen und die Geschlechterparität im Unternehmen zu fördern. Das Unternehmen hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2025 den Anteil von Frauen sowohl im Topmanagement als auch im mittleren Management auf 50 Prozent zu erhöhen.
Henkels Strategie: Familienfreundlichkeit als Schlüssel zum Unternehmenserfolg
Die Entscheidung, acht Wochen Elternzeit bei vollem Gehalt anzubieten, könnte Müttern bessere Aufstiegschancen im Unternehmen ermöglichen, da auch Väter einen finanziellen Anreiz haben, sich stärker in die Kinderbetreuung einzubringen. Diese wegweisende Maßnahme von Henkel ist nicht nur ein Schritt in Richtung mehr Familienfreundlichkeit, sondern auch ein Beitrag zur Förderung der Geschlechterparität in der Arbeitswelt.