Da ihr Baby nicht mehr atmete, wandte sich eine Mutter aus Kassel in ihrer Not an ihre Schwester in München. Diese alarmierte die Münchner Feuerwehr – die den kleinen Jungen dann übers Telefon rettete.
385 Kilometer Luftlinie liegen zwischen der Berufsfeuerwehr im Münchner Westend und dem Haus der Frau im Kasseler Stadtteil Nord-Holland. Vor ein paar Tagen erlitt dort ein etwa zwei Monate alter Säugling eine schwere Atemkrise. Die aus Togo stammende Mutter des kleinen Jungen wusste sich in ihrer Not nicht anders zu helfen, als ihre Schwester in München anzurufen, da sie selbst nahezu keine Deutschkenntnisse hat.
Über den Lautsprecher des Handys konnte die Münchner Feuerwehr das Geschehen in Kassel verfolgen. Der zuständige Feuerwehrmann gab den Hinweis, den Säugling mit dem Bauch und Kopf nach unten auf den Unterarm der Mutter zu legen. Dann sollte die Schwester die Mutter anleiten mit vorsichtigem Klopfen der anderen Hand dem Kind zwischen die Schulterblätter zu schlagen. Die Schwester hatte die Angabe gemacht, dass das Baby sich wohl an der Milch verschluckt hatte, die er kurz zuvor aus seinem Fläschchen bekommen hatte. Zunächst ging die Feuerwehr von einem Fremdkörper in der Luftröhre des Babys aus.
Schon nach kurzer Zeit zeigten die Maßnahmen Erfolg: Plötzlich konnte der Feuerwehrmitarbeiter das Schreien des Kindes hören. Der Telefonkontakt nach Kassel in der Wohnung im Stadtteil Nord-Holland wurde über die Münchner Schwester solange aufrecht erhalten, bis der Rettungsdienst in der Wohnung eintraf. Der kleine Säugling wurde dann direkt zur stationären Behandlung in eine Kinderklinik gebracht. Nach zwei Tagen konnte der kleine Guido das Krankenhaus wieder wohlbehalten entlassen.