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Retransplantations-Baby erblickt das Licht der Welt

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kryokonservierung eierstockgewebeAnfang April erblickte in der Tübinger Frauenklinik der kleine Noah Gabriel das Licht der Welt. Die Geburt grenzt an ein kleines Wunder. Der Junge ist eines von fünfzehn Babys, die bisher in Deutschland auf ähnliche Weise zur Welt kamen. Der Geburt von Noah Gabriel ging eine Retransplantation von Eierstockgewebe in die Beckenwand der Mutter voraus.
Die Mutter des Kindes war 2011 an einem Ewing-Sarkom erkrankt, der zweithäufigsten Art von Knochenkrebs. Die Patientin, musste sich daraufhin eine Chemotherapie unterziehen. Für Frauen, die in jungen Jahren eine intensiven Chemo- oder Strahlentherapie benötigen, besteht leider das Risiko, dass ihnen zugleich ein Verlust der Fruchtbarkeit droht. Die hochdosierten Therapien können die Funktion der Eierstöcke schädigen.

Aus diesem Grund entschied sich die damals 25-Jähirge kurz vor Beginn der Chemotherapie in der Universitäts-Frauenklinik eigenes Eierstockgewebe entnehmen und einfrieren zu lassen.

Prof. Diethelm Wallwiener, Ärztliche Direktor der Tübinger Frauenklinik bewunderte diese Entscheidung. Nicht jede Frau wäre stark genug gewesen nach einer Krebsdiagnose, die eventuell tödliche Folgen haben könnte an ihre zukünftige Fruchtbarkeit zu denken.

Neue Perspektiven für Krebskranke

Das Verfahren bei einer solchen Eierstockgewebe entnahmen ist dabei eigentlich nur ein halbstündiger minimal invasiver und für Frauen wenig belastender Eingriff. Das Verfahren wird im Fachjargon Kryokonservierung von Eierstockgewebe genannt. Es ist noch nicht weit verbreitet, aber es stellt einen Weg dar, trotz Krebstherapie die Fruchtbarkeit zu retten.

Bei der Kryokonservierung werden vor Beginn der Krebstherapie Teile des Eierstocks durch einen operativen Eingriff (Bauchspiegelung) entnommen und bei Minusgraden von knapp -200 Grad Celsius konserviert. Zuvor wird das Gewebe präpariert. So lassen sich kleinteilige Stücke von maximal zwei Millimetern besser konservieren, da sich andernfalls Eiskristalle bilden, die das Gewebe schädigen können.

Nach der Krebstherapie und der Genesung der Frau können die Gewebestücke durch eine erneute laparoskopische Operation wieder in den Bauchraum eingepflanzt werden. Hier bilden sich feine Blutgefäße und das Gewebe wächst in den meisten Fällen wieder gut an. Nach der Retransplantation des Gewebes kann es dann zu einem Eisprung kommen bei dem die Frau dann wieder auf natürlichem Wege schwanger werden kann. In etwa 20 Prozent der Fälle tritt eine Schwangerschaft ein.

Die Kostenfrage

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für das Einfrieren von Keimzellen in der Regel nicht. Deshalb muss diese Leistung privat übernommen werden. Die Kosten für eine Kryokonservierung sind unterschiedlich und hängen unter anderem davon ab, wie lange die Zellen aufbewahrt werden sollen. Bei zwei operativen Eingriffen (Entnahme und Einsetzen) entstehen Kosten in Höhe von etwa 3000 Euro. Je länger das Gewebe konserviert wird, desto mehr Kosten entstehen.

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