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Bye, bye, Nuckel: 5 Tipps für die Schnuller-Entwöhnung

Dein kleiner Liebling kann sich einfach nicht vom Schnulli trennen? Wir haben eine Expertin gefragt, wie die Entwöhnung möglichst sanft und tränenfrei ablaufen kann.

Säuglinge saugen gern – das sagt schon ihr Name. Kein Wunder also, dass der Schnuller schnell zum liebsten Objekt vieler Babys wird. Doch nuckeln die Kinder zu lange an dem treuen Begleiter, kann es zu Zahnfehlstellungen kommen. Auch die Sprachentwicklung des Kindes kann durch den Schnulli verlangsamt werden. Catja Eikelberg ist Logopädin und Kognitionswissenschaftlerin. Sie hat sich viel mit den Vor- und Nachteilen des Schnullers und mit seiner Abgewöhnung beschäftigt – ganzheitlich und kindgerecht.

Die Frage, WANN der Schnuller abgewöhnt werden sollte, gehört dabei zu den meistgestellten. Zahnärzt:innen empfehlen die Abgewöhnung häufig ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr. Dabei ist bei dieser Aussage der Blick vor allem auf die Zähne und den Kiefer gerichtet. Aus logopädischer Sicht empfiehlt Catja Eikelberg: Man kann jederzeit mit der Entwöhnung starten, wenn es für die Familie passt. Je früher man beginnt, desto einfacher wird es.

Uns verrät die Expertin hier ihre fünf Tipps für eine liebevolle, sanfte Entwöhnung vom geliebten Schnuller:

Tipp 1: Eine klare Haltung der Eltern

Jede Entscheidung einer Veränderung mit oder beim Kind beginnt bei uns: den Eltern. Wir als Erwachsene tragen die Verantwortung. Der Grund, wieso ein Schnuller eingesetzt wird, wurde schließlich auch von uns Eltern getroffen, also beginnt die Abgewöhnung auch bei uns – mit unserer eigenen inneren Entscheidung, DASS der Schnuller irgendwann nicht mehr gebraucht wird. Wann und wie dies passiert, ist erst einmal noch nicht relevant. Die Antworten auf diese Fragen finden sich einfacher, wenn wir Eltern klar in unserer Entscheidung sind.

Tipp 2: Gemeinsam einen Weg finden

Eine erste Hilfe ist es, dass die Anzahl der täglich benutzten Schnuller reduziert wird. Dann sollte der Schnuller einen festen Platz bekommen! Ist er nicht ständig im Blickfeld, so ist das Kind weniger verleitet, danach zu fragen. Helfen können dabei ein „Schnullerbett“, eine einfache Schale oder eine „Schnullergarage“, in denen größere Kinder den Schnuller auch selbstständig verstauen können. Einige Eltern handhaben es auch so, dass der Schnuller morgens im Bett bleiben muss. Das Kind verabschiedet sich, wenn es will, beim Aufstehen von ihm und findet ihn dort auch erst abends wieder vor.

Tipp 3: Schritt für Schritt

Stellen wir uns vor, man würde uns von heute auf morgen unser geliebtes Handy wegnehmen. Kein gutes Gefühl, oder? Selbst wenn man uns erklärt, warum das nun besonders gut sein soll für uns. Das Einzige, was uns Menschen – Erwachsenen UND Kindern – bei einer Umstellung hilft, ist das schrittweise Gewöhnen an das Neue. Und es braucht etwas Neues, denn nur dann haben wir eine Alternative. Das Gleiche gilt beim Schnuller, denn dieser wurde ja von uns Eltern gezielt als Strategie (zum Beispiel zur Beruhigung) eingesetzt. Daher gilt es, Alternativen zu finden, wie das Kuscheln für das Bedürfnis der Nähe, oder einen Rückzugsort (Höhle) für das Bedürfnis der Ruhe.

Tipp 4: Orientierung – Wecker stellen oder Bücher vorlesen

Wir alle brauchen Orientierung im Alltag. Erwachsene nutzen dafür meistens Kalender. Kleinere Kinder haben diese Orientierung noch nicht, benötigen sie aber genauso wie wir. Sehr hilfreich sind deshalb feste Zeitfenster, in denen der Schnuller genommen werden kann (oder eben nicht). Dafür könnte ein Wecker gestellt werden. Oder die Uhrzeiger zeigen an, bis wann der Schnuller genutzt werden darf. Beim Vorlesen eines Buches, das durch die Buchseiten begrenzt ist, oder beim Hören eines Hörbuches, könnte der Schnuller genutzt oder nicht mehr genutzt werden. Bei kleineren Kindern gibt bereits der Ortswechsel, wie das Auto oder die Trage, Orientierung. Hilfreich ist dabei auch wieder das Benennen, also das Erklären der Entscheidungen. Bereits kleine Babys verstehen dies und es stärkt nochmals die innere Entscheidung der Eltern, wenn sie zum Beispiel sagen: „Ich weiß, du bist müde. Ich bin da und du darfst dich jetzt ausruhen.“

Tipp 5: Verständnis zeigen

Die Entwöhnung ist für alle ein großer Schritt. Der Schnuller ist etwas Gewohntes, daher braucht die Entwöhnung Zeit! Traurige Gefühle, Ängste oder sonstige Gefühle dürfen dabei Platz finden, denn für Kinder ist es oftmals ein Trauerprozess, der mal kürzer und mal länger ausfällt. Kinder können daher wütend oder traurig sein und nicht selten wird noch Wochen nach dem „Verlust“ darüber gesprochen. Dabei ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder begleiten und für sie da sind, dass sich die Emotionen abbauen können. Neue Strategien, wie eine Körpermassage oder das Kuscheln mit gleichzeitigem Begleiten der Eltern können das Abendritual positiv verstärken.

Tschüs, Schnulli – für immer!

Und wenn es irgendwann soweit ist, dass auch der letzte Schnuller wirklich ganz verschwinden soll? Landet der dann einfach im Müll?

Hier wird der zweite Tipp wieder wichtig: Findet GEMEINSAM einen Weg! Kinder sind meist sehr kreativ, wenn ihnen der Raum dafür gelassen wird. So kann man den Schnuller an eine bestimmte Person (auch eine fiktive) versenden. Oder man vergräbt ihn vielleicht im Garten? Wichtig ist, in das Gespräch mit dem Kind zu gehen und einen Abschied vom Schnuller zu finden, mit dem sich alle Familienmitglieder wohl fühlen.

Über unsere Expertin

Catja Eikelberg ist Logopädin, Kognitionswissenschaftlerin und Gründerin des Online Concept Stores InnerMe. Auf dem Instagram-Kanal @inner.me.family bloggt sie zusammen mit anderen Experten zu den Themen Schnuller, Stillen und Beikost. Mehr Infos unter inner-me.de.

© Foto: Felix Henn by Wildente


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