- Ehrenamt lebt Vielfalt – und macht unsere Gesellschaft stärker.
- Tag gegen Gewalt an Frauen: Mit verbindlichem Geburts-Nachgespräch und Eins-zu-eins-Betreuung gegen Grenzüberschreitungen
- Statement zur Meldung des GKV-Spitzenverbands/ Vorschläge zum neuen Hebammenhilfevertrag
- babyclub.de-Produkttest: Hebammen bewerten die Babytrage Harmony von BabyBjörn
- Finanzwissen trifft Female Empowerment: Der Fortunalista Summit kommt 2025 nach München
- Online-Vortragsreihe: Einblicke in unsere prä- und perinatalen Prägungsräume
Das woom WOW, das erste selbst-balancierende Laufrad für Babys und Kleinkinder ab neun Monaten
Der Fahrradhersteller woom hat ein neues Produkt auf den Markt gebracht: woom WOW, das erste selbst-balancierende Laufrad für Babys und Kleinkinder ab neun Monaten. Produktdesigner Daniel Kloboucnik ist seit fünf Jahren bei woom und hat das WOW maßgeblich mitgestaltet. Unsere Autorin Laura hat das Interview im Rahmen der Produktvorstellung im wunderschönen Hotel BLYB am Tegernsee geführt. Im Gespräch gibt Daniel einen spannenden Einblick in die Abläufe der Produktentwicklung, erklärt, wie sich das Rad selbst balancieren kann – und was ein kleines, rotes Monster damit zu tun hat.
Mit dem WOW habt ihr ein Produkt auf den Markt gebracht, das es so bislang nicht gab. Wie entstand die Idee dazu?
Reguläre Laufräder können Kinder ab etwa eineinhalb Jahren nutzen. Es gab bei woom immer wieder Feedback von Eltern, dass manche Kinder schon früher starten wollen – das aber auf einem normalen Laufrad nicht schaffen. Unsere beiden Gründer, Christian Bezdeka und Marcus Ihlenfeld, hatten daher schon bevor ich bei woom angefangen habe die Idee, dass wir noch früher einsteigen sollten, Kinder ans Fahr- beziehungsweise Laufrad heranzuführen. Vor drei Jahren haben wir dann angefangen, uns damit auseinanderzusetzen, wie so ein Produkt aussehen könnte.
Wie kann man sich das vorstellen?
Zunächst einmal haben wir Interviews mit Entwicklungsexpertinnen und -experten, Kinderärztinnen und -ärzten geführt, um herauszufinden, wo wir überhaupt ansetzen sollen. Parallel haben wir angefangen, Prototypen zu bauen und zu testen. Das ist generell unsere Methode um herauszufinden, welche Bedürfnisse kleinere Kinder an unsere Produkte haben. Mit größeren Kindern können wir Interviews führen, mit den kleinen geht das nur spielerisch, über das Ausprobieren.
Die ersten Prototypen waren wirklich wilde Versuche mit verschiedenen Arten, sich auf einem Gefährt zu bewegen: Wie könnte man das lenken? Braucht es überhaupt eine Lenkung? Wir haben auch vierrädrige und dreirädrige Gefährte getestet. Mehr als 30 Prototypen waren es insgesamt.
Und wie lief das Testen mit den Kindern ab?
Wir haben schnell gemerkt, dass es mit so kleinen Kindern nicht gut funktioniert, im Büro zu testen. Deshalb haben wir, anders als bei den Fahrrädern, sehr schnell fünf, sechs Prototypen gebaut, die schon nah am Endkonzept dran waren. Und die haben wir den Eltern mit nach Hause gegeben, damit sie es mit den Kindern in ihrem gewohnten Umfeld testen und uns dann Feedback geben können.
Bei den Tests und den Gesprächen mit den Expertinnen ist herausgekommen, dass wir etwas brauchen, das die Kinder im richtigen Ausmaß in ihrer Entwicklung fördert, aber auch fordert. Drei oder vier Räder nehmen ihnen die ganze Balance-Arbeit ab. Da fehlt die Challenge – und damit das Erfolgserlebnis. Das ist aber für ihre Entwicklung total wichtig. Und das macht ihnen auch Spaß. Deshalb war für uns irgendwann klar: Es soll weiterhin etwas sein, was auf zwei Rädern fährt, die Kinder aber besser unterstützt als reguläre Laufräder.
…mithilfe des Selbst-Balancierens. Wie funktioniert das technisch?
Zum einen sind die Räder sehr breit. Zum anderen liegt der Schwerpunkt sehr tief, und im Rahmen ist ein kleines Zusatzgewicht versteckt. Das ist eigentlich das Prinzip von Stehaufmännchen-Spielzeugen (lacht). Anders als bei diesen Spielzeugen wird bei einem Laufrad aber noch relativ viel Aufbau benötigt. Alle übrigen Teile mussten also sehr leicht sein. Deswegen ist der Sitz aus einem Schaum, den man aus der Spielzeugwelt kennt: EPP, expandiertes Polypropylen – genau wie Stapelsteine. EPP enthält keine Schadstoffe, Weichmacher oder sonstige Zusatzstoffe, es ist langlebig und zu 100 Prozent recycelbar. Durch die Lufteinschlüsse hat der Sitz außerdem eine warme, angenehme Haptik.
Gibt es noch mehr Features, die anders sind als bei regulären Laufrädern?
Ja, es gibt ein paar weitere Dinge, die man nicht auf den ersten Blick sieht. Zum Beispiel die Lenkassistenz: Der Lenker dreht sich automatisch immer wieder zurück ins Zentrum. Das gibt den Kindern am Anfang eine gewisse Orientierung, und dadurch kann sich das auch Rad selbst balancieren – denn das geht nur, wenn der Lenker gerade ist.
Mit der gleichen Mechanik konnten wir noch eine weitere versteckte Funktion umsetzen, von der die Eltern profitieren: Wir wissen, dass das Laufrad in dem Alter noch viel getragen werden muss. Deshalb kann man den Lenker einmal komplett zur Seite drehen und einrasten, und dann kann man sich das Rad zum Beispiel über den Arm oder an den Kinderwagen hängen.
Gibt es etwas am WOW, das nicht Funktion, sondern einfach nur Design ist?
Was auf den ersten Blick nur Design zu sein scheint, ist der Knick im Rahmen. Diese Biegung im Unterrohr, wie man das in der Fahrradsprache nennt, haben wir in allen unseren Fahrradrahmen verbaut, das ist ein Signature-Design-Element. Bei den großen Rädern hat es aber auch den Vorteil, dass die Rohre niedriger liegen und die Kinder leichter aufsteigen können. Beim WOW hilft es dabei, das Gewicht möglichst weit nach unten zu bringen. Es hat also doch auch wieder eine Funktion.
Genauso die bunten Lenkerenden. Die sind ein markantes Design-Feature, in Zukunft wird man sie mit anderen Farben austauschen und das Rad so individualisieren können. Aber auch sie sind so gestaltet, dass sie extra weich sind, um den Fall zu dämpfen, wenn das Rad umkippt.
Apropos: Ist das Thema Sicherheit bei einem Produkt für so kleine Kinder noch wichtiger als bei anderen Kinderrädern?
Wir wussten von unseren kleinsten Rädern schon sehr viel über die gängigen Normen. Zum Beispiel in Bezug auf die Spaltmaße, die so gering sein müssen, dass Kinder sich nicht die Finger einklemmen können. Diese Normen wollen wir bei woom grundsätzlich nicht nur erfüllen, sondern übererfüllen. Wir wollen noch striktere Standards in der Branche etablieren.
Um noch einmal das Beispiel der Lenkerenden aufzugreifen: All unsere Fahrräder haben sehr große Lenkerenden, weil die im Fall eines Sturzes sehr gut abbremsen. Beim WOW haben wir noch einmal viel größere Lenkerenden draufgesetzt, um die Sicherheit noch mehr zu erhöhen. Auch die Reifen sind super weich. Wenn sich das Kind mal über die Füße fährt, passiert gar nichts, und gleichzeitig schützt es daheim das Interieur. Eine Win-Win-Situation!
Wie nachhaltig ist das Wow?
Der wichtigste Hebel für Nachhaltigkeit ist die hohe Langlebigkeit eines Produkts. Die erreicht man zum einen mit hochwertigen Materialien: Der Rahmen ist aus Aluminium, der Lenker und die Gabel sind aus bis zu 98 Prozent Recycling-Kunststoff. Die Komponenten sind zudem nicht fix miteinander verklebt, was die Langlebigkeit ebenfalls extrem erhöht, weil alle Teile austauschbar sind. Wie bei unseren anderen Fahrrädern werden wir auch für das WOW Ersatzteile anbieten. Wenn das Produkt dann doch irgendwann nicht mehr nutzbar ist, können alle Einzelteile wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Darüber hinaus wird das Wow fast vollständig in Europa produziert, in Portugal, bis hin zur komplett plastikfreien Verpackung. Einzig der Rahmen kommt aus Asien.
Die Verpackung spielt beim WOW eine besondere Rolle, richtig?
Grundsätzlich folgt die Verpackung immer dem Produkt. Das heißt, das Wichtigste ist, dass sie das Produkt schützt. Aber bei der Entwicklung haben wir festgestellt, dass Videos, in denen das Produkt quasi von selbst durch das Bild rollt, sehr gut ankamen. Da haben unsere Packaging-Designer gesagt: Diesen Effekt wollen wir mit der Verpackung kreieren. Das fanden wir ziemlich mutig und cool. Es hat über ein halbes Jahr gedauert, aber wir haben es geschafft, diese Auspack-Experience zu ermöglichen, bei der das WOW von selbst aus der Verpackung rollt und damit gleich seinen eigenen USP, also sein Alleinstellungsmerkmal kommuniziert.
Zur „Unboxing-Experience“ gehört aber noch mehr.
Ja. Wir wollten den Aufstieg auf das Fahrrad spielerisch untermalen. Deshalb haben wir eine Geschichte rund um „Buddy“ kreiert, ein kleines, rotes Monster, das die Kinder neben und auf dem Rad begleitet. Die finden sie in einem Booklet, das der Verpackung beiliegt.
Buddy gibt es aber auch als Plüsch-Toy in der Packung. Das war eigentlich gar nicht geplant, hat aber einen ganz praktischen Grund: Bei unseren Tests haben wir gesehen, dass die Kinder in den ersten Tagen sehr weit nach vorne rutschen. Da kamen wir auf die Idee, Buddy zu einem physischen Produkt zu machen, das am Lenker festgemacht werden kann. Damit sitzen die Kinder von Anfang an richtig und haben vorne ein weiches Polster. Als Nebeneffekt kommt es natürlich super gut an, wenn man zum ersten Mal die Box öffnet und gleich von Buddy begrüßt wird.
Das WOW ist ab neun Monaten nutzbar, gilt das pauschal für alle Kinder?
Kinder entwickeln sich ganz unterschiedlich, und man soll sie natürlich nicht überfordern. Wir sagen: Wenn sie anfangen, ihre ersten Schritte zu machen, kann man sie auf das Rad setzen und schauen, ob sie dazu bereit sind. Bei der Tochter eines woom-Kollegen war es so, dass sie ihre ersten Schritte auf dem WOW gemacht hat, noch bevor sie kurze Zeit später gelaufen ist. Das hat uns selbst überrascht.
Und was bringt es langfristig, wenn die Kinder noch früher anfangen können, Laufrad zu fahren?
Dazu gibt es noch keine Studien, aber nach den Aussagen der Entwicklungsexpertinnen und -experten, mit denen wir zusammengearbeitet haben, fördert es auf jeden Fall die motorischen Fähigkeiten der Kinder. Generell weiß man, dass Fahrradfahren und überhaupt körperliche Aktivität für Kinder förderlich ist, und je früher sie damit anfangen, desto besser. Mit dem WOW wollen wir ihnen einen angenehmen, spielerischen Einstieg ins Fahrradfahren ermöglichen.
Info: Das woom WOW eignet sich für Kinder zwischen neun und 36 Monaten oder 70 bis 100 Zentimeter Körpergröße. Es wiegt 2,7 Kilogramm und kommt in den Farben Pop Peach, Dreamy Sky oder Soft Sprout. Ab 179 Euro.
Copyright Bilder: woom GmbH/ Contenta GmbH
Das könnte Dich auch interessieren
Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für Map-Darstellung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.