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Empfohlene Impfungen für Babys
Mit der Geburt Ihren Kindes kommen viele Fragen und Entscheidungen auf Sie zu. Dies betrifft auch das Thema Impfen. Ob Sie impfen möchten oder nicht, ist Ihnen als Elternteil selbst überlassen.
Manche tun es, manche nicht – jedes Elternpaar muss das für sich entscheiden, denn Pflichtimpfungen gibt es in Deutschland nicht. Wir haben das Wichtigste für Sie zusammengefasst, damit Sie wissen, was auf Ihr Baby im ersten Lebensjahr zukommt, wenn Sie es impfen lassen wollen.
In Deutschland gibt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut Empfehlungen, welche Impfungen wann und für wen sinnvoll sind. In der Kommission sitzen unabhängige Experten.
Empfohlene Impfungen für Säuglinge
- Grundimmunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, HiB und Hepatitis B
Oft wird ein 6-fach-Kombi-Impfstoff zum Schutz gegen diese Krankheiten verwendet. Dafür sind zwischen dem Ende des zweiten Lebensmonats und Ende des ersten Lebensjahres 4 Impftermine vorgesehen. Es gibt aber auch andere Impfkombinationen, z.B. ohne HiB und/ oder Hepatitis B. - Grundimmunisierung gegen Pneumokokken
- Grundimmunisierung gegen Mumps, Masern, Röteln und ggf. Windpocken
Es gibt eine 3-fach-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) oder eine 4-fache die zusätzlich gegen Windpocken (MMRV) schützt. Die Impfung erfolgt in zwei Schritten. Die erste Dosis erhalten Babys am Ende des ersten Lebensjahres. Es gibt auch Einzelimpfungen gegen Masern, Röteln und Windpocken. Mumps kann nur in Kombination geimpft werden. -
Grundimmunisierung gegen Meningokokken
Hier können Sie den aktuellen Impfplan der STIKO für Kinder unter 2 Jahren herunterladen. Er zeigt an, in welchem Lebensmonat Eures Babys welche Impfungen fällig werden.
Wissenswertes zu den einzelnen Krankheiten
(Achtung: Die Beschreibung der einzelnen Krankheiten dient nur der groben Information und gibt nicht die komplette Bandbreite der Symptome wieder. Wenn Ihr Kind krank ist, gehen Sie mit ihm bitte zum Arzt!)
Diphtherie wird durch Bakterien ausgelöst und durch Tröpfcheninfektion oder auch Hautkontakt übertragen. Die Symptome ähneln stark einer Erkältung. Bei Diphtherie kann der Hals allerdings so zu schwellen, dass der Kranke erstickt. Außerdem produziert das Diphtherie-Bakterium ein Gift, welches die Organe angreifen kann. Herzentzündungen oder Nerven-Lähmungen sind die Folge. Bei 5 bis 10 Prozent der Erkrankten verläuft Diphtherie tödlich.
Tetanus (Wundstarrkrampf) wird durch ein Bakterium ausgelöst, das sich in der Erde verbirgt. Es gelangt schon durch kleinste Wunden (Stich mit einem Splitter oder ein Kratzer durch einen Dorn) in den Körper. Bei Tetanus verkrampfen sich die Muskeln so stark, dass sie nicht mehr richtig arbeiten. Selbst bei frühzeitiger Behandlung sterben etwa 20 Prozent der Erkrankten.
In Ländern mit schlechten Hygiene-Verhältnissen ist der Neugeborenen-Tetanus Todesur-sache vieler Säuglinge. Meist gelangen die Bakterien über die Nabelwunde in den Körper.
Pertussis (Keuchhusten) ist eine langwierige Erkrankung und die Ansteckungsgefahr liegt bei fast 100 Prozent. Die Kranken müssen über Wochen hinweg stark husten, oft bis zum Erbrechen. Die Hustenanfälle sind so heftig, dass es zu Leisten- und Rippenbrüchen kommen kann. Lunge und Bronchien werden dauerhaft geschwächt. Es kann zu tödlichen Atemstillständen besonders bei Neugeborenen und Säuglingen kommen.
Polio (Kinderlähmung) kann auf vielen Wegen übertragen werden. Bei jedem 100. bis 1.000. Infizierten bleiben Arm- und Beinmuskeln gelähmt, schlimmstenfalls auch die Sprech-, Schluck- oder Atemmuskulatur. Bedingt dadurch liegt bei vielen Erkrankten Muskelschwund vor, Gelenke werden zerstört und Knochen wachsen nicht mit. Noch Jahrzehnte nach der Infektion können Lähmungen auftreten. Polio kann auch heute noch nicht behandelt werden.
HiB (Hämophilus influenza Typ B) ist eine fiebrige Infektion des Nasen-Rachenraums. HiB kann zu Hirnhautentzündung, Lungen- und Kehlkopfentzündung mit Erstickungsgefahr und Blutvergiftung führen. Trotz der Behandlung mit Antibiotika sterben 5 Prozent der Erkrankten. Weitere 5 Prozent der Kinder mit HiB-Meningitis sind anschließend körperlich und geistig schwerstbehindert.
Hepatitis B ist weltweit stark verbreitet und wird meist auf sexuellem Weg übertragen. Es ist möglich dass eine infizierte Schwangere das Virus auf ihr Kind überträgt. Etwa ein Drittel der Erkrankten zeigt eine Gelbsucht. Stecken sich Neugeborene an, liegt das Risiko, dass die Krankheit bei ihnen chronisch und die Leber geschädigt wird, bei 90 Prozent.
Masern gehören zu den ansteckendsten Krankheiten und werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Nach grippeähnlichen Symptomen entwickelt sich Ausschlag, beginnend im Gesicht und hinter den Ohren, später am ganzen Körper. Es kann zu Mittelohr-, Lungen- und Gehirnentzündung kommen. 1 von 10.000 Erkrankten stirbt, bei 2 bis 3 Erkrankten pro 10.000 Fällen bleiben Schäden wie geistige Behinderungen und Lähmungen zurück.
Mumps ist eine Virusinfektion die vom Krankheitsbild her einer Grippe ähnelt. Fast 10 Prozent der Erkrankten bekommen in Folge von Mumps eine Hirnhautentzündung. Auch der Hörnerv kann sich so schlimm entzünden, dass das Gehör dauerhaft geschädigt wird. Bei Jungen löst Mumps oft eine schmerzhafte Hoden- bzw. Nebenhodenentzündung aus.
Röteln werden durch Viren übertragen. Die Krankheit wird oft nicht erkannt, weil viele Kinder nicht oder nur leicht krank werden und auch nicht den typischen Ausschlag bekommen. Meist verlaufen Röteln ohne Komplikationen. Steckt sich aber eine Schwangere während der ersten 4 Monate an, kann die Krankheit das Ungeborene schwer schädigen.
Varizellen (Windpocken) nahezu jeder Kontakt ist ansteckend. Typisch ist stark juckender Hautausschlag mit Bläschenbildung, der erst nach ein bis zwei Wochen abheilt. Bei Kindern mit geschwächtem Abwehrsystem kann daraus Gürtelrose entstehen.
Pneumokokken die Erreger verursachen schwere Infektionen wie Hirnhaut-, Lungen- und Mittelohrentzündung. Vor allem Säuglinge sind gefährdet. Bis zu 10 Prozent der Erkrankten sterben, bei weiteren 15 Prozent entstehen Folgeschäden.
Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen und lösen bei 70 Prozent der Infizierten Gehirnhautenzündung, bei mehr als einem weiteren Drittel Blutvergiftung aus. Die Sterblichkeitsrate ist hoch, es kommt zu Organschäden und Amputationen. Bei rund jedem 10. Erkrankten treten als Folge der Meningokokken-Infektion Entwicklungsstörungen auf.
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