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Schwangerschaften in Zeiten von Corona – Zwischen Vorsicht und Vorfreude

Stand: März 2020

Ein Kind zu erwarten gehört zu den wundervollsten und schönsten Ereignissen des eigenen Lebens. Doch nun durchkreuzt ein Virus alle Pläne – und zur Vorfreude mischt sich ganz viel Sorge. Vorsicht ist gut. Doch Panik ist fehl am Platz. Ein kleiner Überblick über die wichtigsten Infos rund um eine Schwangerschaft während der Coronakrise.

Die wichtigste Nachricht zuerst: Das Risiko für Schwangere, sich mit dem Coronavirus anzustecken, ist Experten zufolge genauso hoch wie für jeden anderen Teil der Bevölkerung. Das heißt: Das Immunsystem von Schwangeren ist dem Virus gegenüber nicht anfälliger als das aller anderen. Es bedeutet aber auch: Wenn Sie gerade ein Kind erwarten, ist bei Ihnen eine Ansteckung mit dem Coronavirus genauso wahrscheinlich wie bei jedem anderen. Das einfachste Mittel, um jetzt gesund zu bleiben heißt daher auch für Sie: Bitte bleiben Sie Zuhause!

Keine Kurse, keine anderen Mamas

Das bedeutet auch: Der Geburtsvorbereitungskurs, den Sie vermutlich mit viel Sorgfalt ausgewählt und lange im Voraus gebucht haben, wird so nicht stattfinden können. Doch das ist kein Grund zur Panik: Viele Anbieter haben kurzfristig reagiert und ermöglichen ihren Teilnehmerinnen nun Online-Kurse. Das gilt nicht nur für die Geburtsvorbereitung, sondern auch für Hebammen, Stillberatung und Stillvorbereitung. Und keine Sorge: Die Umstellung muss nicht bedeuten, dass die Beratung schlechter oder weniger intensiv ist. Die ersten Mütter und Expertinnen haben diese Erfahrung schon gemacht – und kamen gut damit zurecht. Marijke Essink-Argentato von mommytomommy.de berichtet von der unerwartet neuen Situation: „Meine Erfahrung der letzten Wochen und der fehlende Kontakt mit anderen Menschen hat mir deutlich gezeigt, dass auch ein Facetime-Anruf oder Video-Chat der Seele sehr gut tun kann.“ Sie sieht in der erzwungenen Digitalisierung sogar einen Vorteil: „Über diese neuen Kanäle können auch Mütter unterstützt werden, die sonst keine Beratungsmöglichkeit in ihrer Nähe haben.“ Plötzlich gibt es also mehr Beratungsangebote – vielleicht auch für Sie! (Hier haben wir für Sie viele Onlinekurse zusammengestellt – lassen Sie uns die Anbieter unterstützen)

Muss ich mein Kind alleine bekommen?

Neben der Sorge um die passende Vorbereitung macht eine weitere Horror-Nachricht die Runde: Väter dürfen nicht mit in den Kreißsaal! Dazu erst einmal die Fakten: Die „Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V.“ hat am 19. März „Empfohlene Präventionsmaßnahmen für die geburtshilfliche Versorgung“ veröffentlicht. Sie besagen: Schwangere dürfen von maximal einer Person in den Kreißsaal begleitet werden (und natürlich darf die nicht positiv auf Corona getestet sein). Eine zusätzliche Doula oder eine Fotograf beispielsweise ist also nicht erlaubt – der Vater darf laut diesen Richtlinien aber (sofern er gesund ist und keine Symptome aufweist) bei der Geburt dabei sein.

Nun kommen aber die individuellen Auslegungen der Besucherregelungen der einzelnen Krankenhäuser hinzu: Auch um Schutzbekleidung zu sparen, haben vereinzelte Kliniken bereits jegliche Begleitperson bei der Geburt untersagt – auch den Vater des Kindes. Der „Deutsche Hebammen Verband“ hat mit einer Pressemitteilung am 23. März reagiert und an die Kliniken appelliert, für Väter Ausnahmeregelungen zu finden. Hier gilt: informieren! Erlaubt Ihre Klinik den Vater als Begleitperson oder nicht? Tatsächlich tun die meisten Kliniken das derzeit – doch falls ihre zu den wenigen gehört, die das nicht tun, ist es vielleicht noch nicht zu spät, um über einen Klinikwechsel nachzudenken. Wovon wir unbedingt abraten möchten: Die überstürzte Entscheidung für eine Hausgeburt. Wenn diese Option für Sie bislang nicht infrage kam, sollten Sie sie jetzt auch nicht als „Notlösung“ in Erwägung ziehen.

Und was, wenn ich mich selbst anstecke?

Natürlich bleibt schlussendlich eine Sorge: Was, wenn ich mich selbst mit dem Coronavirus infiziere? Doch auch dann besteht kein Grund zu überhöhter Sorge. Den Erkenntnissen nach ist eine Ansteckung des ungeborenen Kindes über die Plazenta nicht nachweisbar. Sollten Sie als Schwangere zum Zeitpunkt der Geburt an COVID-19 erkrankt sein, gilt es natürlich, eine Ansteckung des Babys unbedingt zu vermeiden. Klären Sie im Falle, dass Sie selbst erkrankt sind und kurz vor ihrem errechneten Geburtstermin stehen daher unbedingt mit ihrem Geburtskrankenhaus ab, welche Maßnahmen getroffen werden können, um eine Ansteckung Ihres Babys zu vermeiden.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Baby vor allem eins: Bleiben Sie gesund! Und deshalb jetzt am besten: so viel es geht Zuhause. Und denken Sie daran: Wenn das hier alles vorbei ist, dann gehören Sie zu den Frauen, die während einer weltweiten Pandemie Leben geschenkt und Hoffnung verbreitet haben. Und dafür möchten wir Ihnen schon jetzt unseren größten Respekt und Dank aussprechen.


Onlinekurse während der Corona Krise

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