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Welche Zahnpflege ist in der Schwangerschaft wichtig?
Die Schwangerschaft stellt eine besondere Phase im Leben einer Frau dar, in der sich der gesamte Körper auf die Entwicklung des neuen Lebens einstellt. Während der neun Monate andauernden Schwangerschaft durchläuft der weibliche Organismus besonders tiefgreifende hormonelle Veränderungen, die sich nachweislich auf nahezu alle wichtigen Körpersysteme auswirken – einschließlich der oft vernachlässigten Mundgesundheit. Viele Schwangere unterschätzen die Bedeutung einer besonders sorgfältigen Zahnpflege während der Schwangerschaft. Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft machen das Zahnfleisch empfindlicher und erhöhen das Risiko für Zahnerkrankungen. Eine gründliche Mundhygiene fördert das mütterliche Wohlbefinden und wirkt sich positiv auf die Gesundheit des ungeborenen Kindes aus.
Hormonelle Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Mundgesundheit
Die erhöhten Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron in der Schwangerschaft haben einen erheblichen Einfluss auf die Zahnfleischdurchblutung. Diese durch hormonelle Veränderungen verstärkte Blutzufuhr macht das Zahnfleisch deutlich weicher und erhöht seine Anfälligkeit für bakterielle Reize, die zu Entzündungen führen können. Viele Schwangere spüren früh erhöhte Empfindlichkeit beim Zähneputzen. Durch die veränderte Immunreaktion können bereits kleine Zahnbelagmengen deutlich stärkere Entzündungen als vor der Schwangerschaft auslösen. Zusätzlich zu den bereits erwähnten hormonellen Veränderungen verändert sich während der Schwangerschaft der pH-Wert des Speichels, der normalerweise im leicht alkalischen Bereich liegt, wodurch die natürliche Schutzfunktion, die der Speichel durch seine antibakteriellen Eigenschaften gegen Kariesbakterien ausübt, erheblich beeinträchtigt wird. Während die hormonellen und physiologischen Veränderungen, die das Zahnfleisch empfindlicher machen und die natürliche Schutzfunktion des Speichels beeinträchtigen, bereits im ersten Trimester beginnen, erreichen sie besonders im zweiten Trimester, wenn der Östrogen- und Progesteronspiegel deutlich ansteigt, ihren absoluten Höhepunkt. Die morgendliche Übelkeit mit häufigem Erbrechen greift den Zahnschmelz an, weil Magensäure die Zahnsubstanz direkt schädigt. Hormonelle und säurebedingte Einflüsse erfordern während der Schwangerschaft eine besonders gründliche Zahnpflege.
Schwangerschaftsgingivitis: Ursachen und Prävention
Die Schwangerschaftsgingivitis betrifft etwa 60 bis 75 Prozent aller werdenden Mütter und zeigt sich meist ab dem zweiten Schwangerschaftsmonat. Typische Anzeichen sind geschwollenes, gerötetes Zahnfleisch, das beim Zähneputzen oder beim Gebrauch von Zahnseide leicht blutet. Die erhöhte Hormonkonzentration verstärkt die Reaktion auf bakterielle Beläge, wodurch selbst bei guter Mundhygiene Entzündungen auftreten können. Eine professionelle Zahnreinigung kann dabei helfen, hartnäckige Beläge zu entfernen und das Zahnfleisch zu entlasten. Zur Vorbeugung empfiehlt sich das zweimal tägliche Zähneputzen mit einer weichen Zahnbürste und fluoridhaltiger Zahnpasta. Die Verwendung von antibakteriellen Mundspülungen ohne Alkohol kann zusätzlich die Keimzahl im Mund reduzieren. Zahnseide oder Interdentalbürsten sollten täglich zum Einsatz kommen, um die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen.
Optimale Zahnpflegeprodukte für werdende Mütter
Schwangere sollten bei der sorgfältigen Auswahl ihrer Zahnpflegeprodukte darauf achten, dass sie besonders schonende und gleichzeitig effektive Produkte verwenden, die sowohl Zähne als auch Zahnfleisch optimal pflegen. Eine weiche bis mittelharte Zahnbürste, die mit speziell abgerundeten Borsten ausgestattet ist, schont während der Schwangerschaft das besonders empfindliche Zahnfleisch und gewährleistet dabei eine gründliche Reinigung der Zähne. Elektrische Zahnbürsten mit Druckkontrolle können eine gute Alternative darstellen, da sie vor zu starkem Aufdrücken warnen. Die Zahnpasta sollte mindestens 1.000 ppm Fluorid enthalten, um den Zahnschmelz zu stärken und vor Karies zu schützen. Spezielle Zahnpasten für empfindliches Zahnfleisch, die beruhigende Inhaltsstoffe wie Kamille oder Allantoin enthalten, können während der Schwangerschaft zusätzlichen Komfort bieten und die oft gereizte Mundschleimhaut sanft pflegen. Milde Zahnpasten ohne intensive Geschmacksstoffe können bei morgendlicher Übelkeit eine deutliche Erleichterung verschaffen. Nach Erbrechen sollte man den Mund erst mit Wasser oder fluoridhaltiger Mundspülung ausspülen, da sofortiges Zähneputzen den säuregeschädigten Zahnschmelz weiter angreifen würde.
Professionelle Zahnreinigung während der Schwangerschaft
Zahnärztliche Kontrollen und professionelle Zahnreinigungen sind während der Schwangerschaft besonders wichtig und können bedenkenlos durchgeführt werden. Der ideale Zeitpunkt für umfangreichere Behandlungen liegt im zweiten Trimester, wenn die morgendliche Übelkeit nachgelassen hat und das Liegen auf dem Behandlungsstuhl noch komfortabel ist. Wichtige Zahnpflege-Empfehlungen für Schwangere betonen die Bedeutung regelmäßiger Kontrollen alle drei bis vier Monate. Bei der professionellen Reinigung werden bakterielle Beläge auch an schwer zugänglichen Stellen entfernt, was das Risiko für Zahnfleischentzündungen deutlich reduziert. Die Fluoridierung nach der Reinigung stärkt zusätzlich den Zahnschmelz. Röntgenaufnahmen sollten nur bei dringender Notwendigkeit und unter Verwendung einer Bleischürze durchgeführt werden. Der behandelnde Zahnarzt sollte über die Schwangerschaft informiert werden, um die Behandlung entsprechend anzupassen.
Ernährung und Zahngesundheit in der Schwangerschaft
Eine ausgewogene gesunde Ernährung während der Schwangerschaft unterstützt nicht nur die Entwicklung des Babys, sondern trägt auch zur Zahngesundheit bei. Calciumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, grünes Blattgemüse und Mandeln stärken die Zahnsubstanz. Vitamin C aus frischem Obst und Gemüse fördert die Zahnfleischgesundheit. Der Verzehr von zuckerhaltigen Snacks und säurehaltigen Getränken sollte reduziert werden, da diese das Kariesrisiko erhöhen. Bei Heißhungerattacken auf Süßes empfiehlt sich der Griff zu zahnfreundlichen Alternativen wie Käsewürfeln oder Nüssen. Häufige kleine Mahlzeiten sind zwar während der Schwangerschaft üblich, erhöhen aber die Säurebelastung der Zähne. Nach jedem Essen sollte daher der Mund mit Wasser gespült werden. Kaugummi ohne Zucker regt die Speichelproduktion an und neutralisiert Säuren. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist eine gute Zahngesundheit besonders wichtig, da Infektionen im Mundraum das Risiko für Frühgeburten erhöhen können.
Ihr Weg zu optimaler Mundgesundheit in der Schwangerschaft
Durch sorgfältige Zahnpflege in der Schwangerschaft schaffen werdende Mütter die Basis für dauerhafte Mundgesundheit bei sich und ihrem Kind. Durch passende Pflegeprodukte, regelmäßige Zahnarztbesuche und zahngesunde Ernährung können schwangerschaftsbedingte Zahnprobleme größtenteils verhindert oder rechtzeitig therapiert werden. Hormonelle Veränderungen können das Zahnfleisch zwar empfindlicher machen, aber durch angepasste Pflege bewahrt man sein strahlendes Lächeln. Die Mundgesundheit normalisiert sich nach der Geburt üblicherweise wieder, sofern die sorgfältige Pflegeroutine weiterhin konsequent beibehalten wird. Die in der Schwangerschaft entwickelten positiven Zahnpflegegewohnheiten nutzen später dem Baby, da gesunde Elternzähne weniger Kariesbakterien übertragen.
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