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Das unterscheidet die Kindertagespflege von Kita, Krippe und Kindergarten

TagesmutterWer nach einem Betreuungsplatz für sein Kind sucht, recherchiert meistens Kitas, Krippen oder Kindergärten. An eine weitere Option denken viele Eltern bei der schon mal frustrierenden Suche häufig nicht: die Kindertagespflege, also eine Betreuung durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater. Werfen wir gemeinsam einen Blick darauf, was die Kindertagespflege ausmacht, und welche Vor- und Nachteile sie gegenüber einer Kita oder Krippe haben kann.

Was versteht man unter Kindertagespflege?

Den Begriff Tagesmutter oder Tagesvater kennen die meisten. Viele, inklusive mir, wissen aber nicht genau, was man sich unter einer solchen Betreuung vorstellen kann. Zeit für Klarheit: Kindertagespflege bedeutet, dass sich eine Tagesmutter oder ein Tagesvater um das Kind kümmert. Wie eine Kita oder Krippe ist auch die Kindertagespflege eine gesetzlich anerkannte Betreuungsform. Dementsprechend gibt es Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen. Tageseltern benötigen, und das ist ebenfalls gesetzlich festgelegt, eine Erlaubnis vom Jugendamt, um bis zu fünf fremde Kinder betreuen zu dürfen. Übrigens: Hat die Person eine pädagogische Ausbildung, darf sie in manchen Bundesländern auch mehr als fünf Kinder beaufsichtigen.

Je nach Bundesland müssen verschieden Kriterien erfüllt sein, um als Kindertagespfleger*in zu arbeiten. Dazu gehören meistens folgende Punkte:

  • Ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis
  • Eine persönliche Eignung für die Betreuung von Kindern
  • Geeignete Räumlichkeiten mit ausreichend Platz zum Spielen, Toben und Ausruhen, um die Kinder beaufsichtigen zu können. Meistens handelt es sich dabei um private Räume des Haushalts der Tagesmutter oder des Tagesvater
  • Die erfolgreiche Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs für Kleinkinder und Säuglinge
  • Eine Grundqualifizierung in der Kindertagespflege von mindestens 160 Stunden. Themen, die hier behandelt werden, sind etwa: pädagogische Angebote, der Bildungsauftrag von Tageseltern, das Gestalten der Eingewöhnung
  • Jährliche Fortbildungen

In einigen Bundesländern besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass sich Tagesmütter und/oder -väter zu einer Großtagespflege zusammenschließen. In speziell angemieteten Räumen betreuen sie – mit einem Betreuungsschlüssel von eins zu fünf – mehr Kinder zusammen. Die Betreuung gleicht dann der einer Kita oder Krippe.

Das haben Tagespflege, Kita, Krippe und Kindergarten gemeinsam

Ob Kita, Krippe, Kindergarten oder Tagespfleger*in – es steht immer im Mittelpunkt, dass sich das Kind wohlfühlt und die jeweilige Einrichtung gern besucht. Priorität hat deshalb, dass die Kleinen kindgerecht und fürsorglich versorgt werden. Tagesmütter und -väter legen (wie klassische Erzieher*innen auch) viel Wert darauf, die Kinder so zu unterstützen und fördern, sodass sie sich in ihrem Tempo bestmöglich entwickeln können. Wie in der Kita oder im Kindergarten erlernen die Kinder durch den Kontakt mit anderen Kindern soziale Kompetenzen und knüpfen erste Freundschaften. Weil die Anzahl der Kinder in der Tagespflege überschaubar ist, fühlen sich hier besonders sensible Kinder wohl und gesehen.

Sobald in Kita oder Kindergärten Erzieher*innen erkranken, kommt es häufig zu Engpässen. Selbiges gilt auch für Tagesmütter- oder -väter. Generell sollte dann das Jugendamt für Ersatz sorgen. Weil es in der Tagespflege – wie in Kitas, Krippen und Kindergärten – zu wenig Personal gibt, ist das in der Realität oft schwierig. Einige Tageseltern verfügen selbst über ein Netzwerk und greifen vor allem bei längeren Ausfällen auf Vertretungen zurück, natürlich immer in Absprache mit den Eltern und Kindern. Besonders bei kurzfristigen Krankheiten kann es zu Ausfällen kommen, die entsprechend durch die Eltern überbrückt werden müssen.

TagesmutterDas unterscheidet die Kindertagespflege von Krippe und Kita

Einer der größten Unterschiede im Vergleich zu Kita oder Krippe liegt in der Ausbildung: Wer als Tagesmutter oder Tagesvater arbeiten möchte, muss eine sehr viel kürzere Ausbildung absolvieren als Erzieher*innen. Das ist per se nicht zwingend ein Nachteil, kann aber einen Einfluss auf die Betreuung haben. Hier ist der persönliche Eindruck beim Kennenlernen der Pflegeperson entscheidend. Weil Tagesmütter- und -väter die Kinder in der Regel allein betreuen, entfällt zudem die soziale Kontrolle, wie man sie in Kitas oder Kindergärten mit mehr Erzieher*innen hat. Deshalb ist ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Tagespfleger*in essentiell.

Das Angebot an Spielsachen, Bastelutensilien und Möglichkeiten zum Toben ist bei Tageseltern häufig geringer als beispielsweise in einer Kita. Die Auswahl gleicht mehr der eines herkömmlichen Kinderzimmers – was den meisten Kindern aber vollkommen ausreicht.

Was besonders für berufstätige Eltern ein großer Vorteil von Tagespflege ist: Die Betreuungszeiten sind flexibler als in Kitas oder Krippen. Je nach Bedarf kann man individuelle Abmachungen mit der Tagesmutter oder dem Tagesvater treffen. Auch darüber hinaus ist die Betreuung sehr persönlich und kann an die Bedürfnisse des Kindes angepasst werden. Manche Tagesmütter- und Väter betreuen neben fremden auch ihre eigenen Kinder. Dadurch entstehen im besten Fall untereinander familienähnliche Beziehungen.

Für wen eignet sich eine Kindertagespflege – und was kostet sie?

Die meisten Tagesmütter und -väter betreuen kleinere Kinder von null bis drei Jahre, wobei es generell ebenfalls Tagespflegebetreuer*innen für ältere Kinder gibt. Die Tagespflege eignet sich vor allem für Eltern, die ihr Kind schon früh in Betreuung geben möchten oder müssen. Gerade für sehr kleine Kinder ist der familienähnliche Rahmen ideal. Aber auch sensible Kinder sind bei Tagesmüttern und -vätern gut aufgehoben. Weil weniger Kinder betreut werden, kann man besser auf individuelle Bedürfnisse eingehen, der Geräuschpegel ist deutlich geringer und insgesamt ist es weniger wuselig. Für Eltern, die häufig abweichende Arbeitszeiten haben, oder schon sehr früh morgens anfangen müssen zu arbeiten, ist eine Tagespflege perfekt, weil sich die Hol- und Bringzeit flexibler gestalten lässt als in einer Kita oder Krippe.

Die Kosten für eine Tagesmutter oder einen Tagesvater variieren zwischen den einzelnen Bundesländern. Oft erhalten Eltern Zuschüsse und bezahlen keine oder nur geringe Beiträge sowie eine Pauschale für die Mahlzeiten. Eine konkrete Auskunft zu den Gebühren bekommt man beim zuständigen Jugendamt. Gut zu wissen: Anders als bei anderen Betreuungseinrichtungen wird die Tagespflege meist nur für Kinder von null bis drei Jahren bezuschusst. Für ältere Kinder muss man demnach mit höheren Kosten rechnen.

Ob diese oder jene Tagespflegeperson zur eigenen Familie passt, findet man im persönlichen Gespräch heraus. Meiner Meinung nach ist bei dieser Form der Betreuung ein gutes Bauchgefühl noch wichtiger als beim Besichtigen einer Kita oder Krippe. Einfach weil es in der Regel nur eine Betreuungsperson gibt. Passt das Gefühl und herrscht ein Grundvertrauen, bietet die Tagespflege eine fürsorgliche, zuverlässige und flexible Betreuung, von der alle profitieren.

(Autorin: Lisa Bierbauer. 12/2023)


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